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Stimmen über Stahl

"Auch Enno Stahl versucht, solche kompromißlose Literatur zu verbreiten, schon seit. Er ist Mitbegründer des Kölner Krash-Verlags, der die "1. Deutsche Literaturmeisterschaft" organisiert hat. Lyrik auf Teppiche und Krimis auf Kopfkissen druckt - "für den gesunden Horror vorm Einschlafen."" (Der Spiegel 40/1995)
 
"Stahl ist Verleger und Kritiker mit Germanistenvergangenheit, Herausgeber von Inutilismen-Lexika mit nicht-gebräuchlichen Neuworten und eigenhändiger Schriftbildner. Er verdrechselt kratzbürstige Haßtiraden, ekelerregende Abfallsprache, Ramsch, Reflexion, Kitsch und Kunst zu atemberaubenden Sudelprosa und erzählt Geschichten von abservierten Schriftstellern des Prenzlauer Bergs, die sich orientierungslos durch die Stadt der Baustellen schleppt und nicht wie andere, die frühere Rolle einnehmen, als sei nichts passiert. In den sieben Jahren seit der Verlagsgründung stellte Stahl (...) fern jeglicher Profitgier so ziemlich alles an, um den "Ereigniskonserven", dem "Sinnkollaps" sowie "blondgelockten Perlweißzähnen" den Krieg zu erklären. Eine Antikunst entsteht, die nicht eben moralfrei, aber deshalb nicht weniger sympathisch ist." (Susanne Messmer, in: TAZ 9./10.12.1995)
 
„Indem die seelische Entwicklung des Protagonisten Peewee im Laufe mehrerer Jahre erzählt wird, gibt es zugleich ein Stück Zeitgeschichte. Doch nicht die Handlung macht Stahls Roman aus. Vielmehr sind es die oft im Steno-Stil aneinandergereihten atemlosen Schilderungen unzähliger Einzelheiten aus dem „Alltag“ eines unangepaßten Glückssuchers, der das Glück nicht finden kann. Banal und nüchtern, übertrieben und witzig, direkt und schonungslos und ohne Pause hetzten die Wörter durch das Wirrwarr einer gehetzten Existenz. Zornige Tiraden, flüchtige Reflexionen, schlagwortartige Wahrnehmungen, Abfallsprache, Kistch und Kunst werden zu einer schlagkräftigen, wortgewandten Prosa verschmolzen.“ (Jürgen Kisters, in: Kölner Stadt-Anzeiger, 9./10. August 1997)
 
„Enno Stahl... beginnt mit einer naturalistischen Studie aus dem Junkie-Milieu. Die Thematik erlaubt immerhin die Verwendung von Kraftausdrücken aller Art, die auch in folgenden Texten das hervorstechendste Stilmittel sind.“ (Richard Kämmerlings, in: FAZ, August 1999)
 
„Ähnliches gilt für Enno Stahls den Alltagsduktus zugleich transkribierende wie tranchierende Gedichte, für seine in harten Schnitten durchgeführte Demontage eines kanarischen Inseltourismus („sonst: pis-/ sn hinter der kaimauer/ welln machn/ krach! + da/ mit ist alles ge-/ sagt„)“ (Jan Wagner, in: EDIT 2003)
 


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